16. 02. Vernissage zur Ausstellung "Die Welt ist Klang"

Vor einer großen Besucherzahl wurde  die Sonderausstellung durch die Einführung von Renate Kirchhof-Stahlmann und Dr. Karla Fohrbeck eröffnet, musikalisch begleitet von Anna Späth (Klangraum Schönberg) und Rayka Wehner (Vokalistin). Die Künstlerin Renate Kirchhof-Stahlmann erläuterte, dass sie bei ihren Klanginstallationen inspiriert wurde durch Joachim Ernst  Berendt (Mitgründer des SW-Funks Baden-Baden und maßgeblicher Jazzvermittler der Nachkriegszeit) und da vor allem durch sein Musik- und Buchprojekt Nada Brahma - Die Welt ist Klang (1983).

Es geht beiden um eine achtsame Wahrnehmung der Welt in einer Verbindung von Auge und Ohr. Die Quintessenz vieler weise Denker ist:  "Wir können die Welt nicht verändern, wenn wir uns zuvor nicht selbst verändert haben." Auf dieses notwendige Umdenken, bei dem Ballast abzuwerfen ist und vieles schrumpfen muss, damit Neues entsteht, wies auch Dr. Karla Fohrbeck in ihrer umfassend würdigenden Ansprache hin.

Die Besucher konnten sich anschließend durch verschiedene Klangwelten und optisch verwandelte, wiederverwendete und zu einem neuen Leben erweckte  Musikinstrumente bewegen und sie zum Tönen bringen.

 

Die Sonderausstellung wird bis Mitte November 2020 zu besichtigen sein.

 


Im Rahmen der laufenden Sonderausstellung "Die Welt ist Klang" gab am 26. Juli das Streichquartett "Monte Bello" trotz heftiger Regenschauer eine Kostprobe seines Könnens unter dem Wellblechdach des Kulturbahnhofs.

 

 

 

 

 

 

23. 07. Die Transition Town Bewegung - Städte und Landkreise im Wandel

Vortrag von Jürgen Osterlänger, Moderation Dieter Wunderlich

Das Corona Virus wird unser Wirtschaften tiefgreifend verändern. Dazu kommen die Herausforderungen durch den Klimawandel, den Artenschwund, die Rohstofferschöpfung und andere ökologische Schieflagen, die uns zu neuen Formen des Wirtschaftens zwingen werden. Die Transition-Town Bewegung strebt eine Relokalisierung/Regionalisierung der Ökonomie an sowie Selbermachen statt Machenlassen, Vernetzung mit digitaler Unterstützung in repair cafés, Tauschbörsen, car sharing, food sharing, gemeinsamen Gärtnern, Wohnen (z.B.  in Mehrgenerationshäuser  oder Co-Housing) u.v.m.  Der Druck zum Geldverdienenmüssen würde damit sinken, die lokale Gemeinschaft gestärkt mit einer geringeren Störanfälligkeit bei Krisen (mehr Resilienz).

In seinem Kurzreferat ging Jürgen Osterlänger sowohl auf die weltweite Transition-Bewegung ein, als auch auf Aktivitäten im Landkreis Neustadt/Aisch, wo er seit 2011 eine Transition- Gruppe aufgebaut hat. Nach seinem Impulsreferat ergab sich eine ausführliche Diskussion mit Mitgliedern des Ottensooser Gemeinderats, der Leiterin des WinWin Freiwilligenzentrums im Lkrs. Nbg. Land sowie außerörtlichen Teilnehmern (siehe Foto mit corona-bedingten Abständen und begrenzter Teilnehmerzahl). Angeregt wurde, dass eine feste Seite in der homepage der Gemeinde sowie im Mitteilungsblatt über Ziel und Inhalt mit guten Beispielen und Vermittlung des Nutzens für jeden einzelnen eingerichtet werden sollte. Auch war man einhelliger Meinung, dass weitere Veranstaltungen zur Anregung eines nachhaltigkeitsgerechten Lebensstils für eine größere Öffentlichkeit folgen sollten.

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Transition Towns Vortrag von J.Osterläng
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Am 27. Juli waren Kinder der Ottensooser Ferienbetreuung in der Ausstellung "Die Welt ist Klang". Mit großer Begeisterung probierten sie die verschiedenen Musikobjekte und -instrumente aus - sogar im Zusammenspiel über mehrere Räume hinweg.

 

 

 

 

 

 

Das diesjährige Motto zum "Tag des offenen Denkmals" bestand in der Frage, wie nachhaltige unser Kulturerbe ist. Der Kulturbahnhof konnte dazu sowohl aus der Sanierung des Gebäudes als auch durch seine inhaltliche Zielsetzung einiges berichten.  Interessierte konnten sich in diesem Jahr ausführlich online sowohl über unseren Film "Der letzte Halt" als auch über www.Tag-des-offenen-Denkmals.de/veranstaltungen über unser Konzept und den aktuellen Inhalt unseres Programms incl. Rückblick informieren.

Besucher kamen dieses Mal deutlich weniger.

 

Vom 1. bis 4. Oktober bestimmen Äpfel und Birnen das Geschehen im Kulturbahnhof. In Kooperation mit der Streuobstinitiative Hersbrucker Alb e.V. wurden verschiedene (insgesamt 177!) Sorten aus heimischen Gärten - und da vor allem aus der Streuobstwiese im Osten von Hersbruck - ausgestellt. Ein herrlicher Duft strömte aus den vielen Tellern, Holzkisten und Weidenkörbchen, in denen sich Äpfel- und Birnen mit genauer Beschreibung präsentierten, z..T. vor den Bildern der Dauerausstellung von Renate Kirchhof-Stahlmann. Zur Eröffnung mit einer coronabedingt beschränkten Anzahl von Besuchern am Donnerstag, den 1. Oktober 19.00 Uhr erläuterte Ottmar Fischer ( der langjährige Vorsitzende des Vereins) in seinem Vortrag die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Erhaltung alter Obstsorten, die Rückkehr bedrohter Pflanzen- und Tierarten und die köperliche und seelische Ausbalancierung für uns Menschen.

Die große Apfel- und Birnenschau am Samstag, den 3. und Sonntag, den 4. Oktober zog Scharen von Besuchern (ca. 400) an, die  - nach Anmeldeverfahren und gezielter Einschleusung in den Gebäude- und Hofbereich reichhaltiges Anschaungsmaterial zu besichtigen hatten. Darüber hinaus konnten Äpfel und Birnen in fester und flüssiger Form gekauft sowie mitgebrachtes Obst von einem fachkundigen  Diplom-Biologen und Pomologen (Wolfgang  Subal) begutachtet werden.

Am 13. Oktober 19.00 Uhr  erläuterte Prof. Dr. Peter Cornelius Mayer-Tasch von der LMU MÜnchen in Form eines "Werkstattberichts" seine kurz vor der Veröffentlichung stehende "Apologie der Zuversicht". Zunächst aus einer stark introvertierten Sicht wurde der Begriff der Zuversicht zwischen Glauben, Hoffnung, Optimismus und Vertrauen mit vielen religiösen, naturwissenschaftlichen und philosophischen Zitaten geortet. Die von Reinhard Knodt eingeleitete Diskussion öffnete schließlich den Rahmen zu aktuellen Problemlagen, die gerade auch in ökologischer Hinsicht  jede(n) einzelne(n) zu entschlossenem Handeln aufrufen, denen an der Erhaltung und Bewahrung der Kostbarkeit und Schönheit unseres Planeten gelegen ist. Das frühere Engagement des Juristen Mayer-Tasch (z.B. Die verseuchte Landkarte, 1987) hatte hier (nicht nur in Publikationen) eindeutig einen Schwerpunkt.

Im kulturellen Beiprogramm wurde das Gespräch im Schnackenhof (Röthenbach a.d.P.) fortgeführt und mit einem Konzert der Pianistin Hygeonyoung Nam (Südkorea) beendet.

 

 

An der ersten Videokonferenz im Rahmen der "Bahnhofsgespräche" am 12. November ab 19.00 Uhr nahmen acht Personen teil (von links oben): Volker Stahlmann, Dieter Wunderlich (Moderator), Bertram Kraus, Jonas Malassa, Ronald Blaschke (Referent), Rudi Kurz, Therese Mayerle, Jürgen Freimann. Thema war: Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) - von der Utopie zur Realität. Nach einem gut strukturierten Referat mit Power-Point Folien (Inhalt und Ziel des BGE, Finanzierung, Umsetzung) gab jeder der Teilnehmer sein statement dazu ab; danach wurde offen miteinander diskutiert. Obwohl der Idee des Grundeinkommens auf den ersten Blick viel Sympathie entgegen-schlägt und auch über alle Parteigrenzen und gesellschaftlichen Gruppen hinweg verschiedene Vorstellungen und Modelle dazu entwickelt wurden, ist bei näherer Betrachtung (und das ließ sich dank der detailliert entwickelten Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen  erkennen) ein tiefgreifender Umbau des Steuersystems, der Sozialleistungen, des Bildungswesens, der Bankenwirtschaft u.a. notwendig, was einen politischen Kraftakt mit viel Durchhaltevermögen erfordern würde. Es ist allerdings denkbar, dass  der allgemein erkennbare Handlungsdruck wegen des Klimawandels, der Ressourcenverkappung, des Rückgangs der Biodiversität, den zu erwartenden Beschäftigungsrisiken der Digitalisierung, der auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich (bzw. zwischen arbeitender und kapitalbesitzender Bevölkerung) die Einführung eines BGE erforderlich macht. Auch die sichtbaren Veränderungen der Wünsche und des Lebensstils  der Bevölkerung (v.a. der jüngeren Generation einer "reduktiven Moderne") könnten mit dem BGE einen wirkungsvollen Schub erhalten und zu einer Kultur der Nachhaltigkeit und einer Ökonomie mit breiterer Basis verhelfen. Die Diskussion über die richtige Ausgestaltung und Terminierung wird weitergehen. Vielleicht - so wurde geäußert - könnte sogar die Corona-Pandemie der Anlass für einen "Probelauf" sein.

Die Videokonferenz ist über you-tube (kulturbahnhof ottensoos) abrufbar. Im Anhang befindet sich der Vortrag von Ronald Blaschke als pdf.Datei.

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