Rückblick Veranstaltungen 2015

Freitag, 04. Dezember

Am 4. Dezember besuchte Ina Hemmelmann von der "anstiftung" (München) die Teilnehmer der Gruppe "Nählust" zu einem umfangreichen Interview. Die außergewöhnlich unterschiedlichen Aktivitäten der "Nählust" (die sich monatlich im Kulturbahnhof trifft) sollen in einem Buch (Arbeitstitel "Selbermachen statt Machenlassen") veröffentlicht werden.


Dienstag, 03. November, 19.00 Uhr

Der Andrang war riesengroß, als der in England verbotene Film "Der Bauer und sein Prinz" gezeigt wurde. Beeindruckend, mit welcher Überzeugung, Tatkraft und Naturliebe der britische Thronfolger Prinz Charles (God save the Queen!) mit seinem Farmmanager David Wilson die ökologische Lebensmittelerzeugung auf seiner "Duchy Home Farm" in 30 Jahren vorangetrieben hat. Die im Anschluss geführte Diskussion mit dem eigens aus München angereisten Regisseur Bertram Verhaag sprach viele Ziele einer allein zukunftsfähigen ökologischen Landwirtschaft nochmals an: den Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen, Regionalisierung, Reduzierung des Fleischkonsums, Vermeidung weggeworfender Lebensmittel, solidarische Landwirtschaft, Selbstversorgung statt Exportorientierung und den Prostes gegen TTIP. (Das Foto zeigt Bertram Verhaag mit dem für die professionelle Vorführung verantwortlichen Hobbyfilmer Rudolf Thiessen aus Lauf)


Freitag, 16. Oktober, 19.00 Uhr

Ein vielseitiges Programm erwartete die Besucher der Veranstaltung "Das Textilsündikat - Weniger ist Mehr".

Zuerst berichtete Johannes Rösch (V.E.R.D.I) über das Projekt "ExChains", das zusammen mit Amirul Hacque Amin (Träger des Nürnberger Menschenrechtspreises 2015) zur Verbesserung der sozialen Situation der Näherinnen in Bangladesh initiiert wurde.

Ulrike Gärtl (Schneidermeisterin und Fachlehrerin) ergänzte mit Informationen zur sozialen und ökologischen Problematik sowie mit Anregungen zum verantwortungsvollen Kauf und Gebrauch von Textilien. Kreatives Ändern und Weiterverwenden von Kleidung wurde abschließend mit vielen originellen Beispielen aus der Gruppe "Nählust" demonstriert.


Sonntag, 13. September:

Tag des offenen Denkmals

Motto: Handwerk, Technik, Industrie

 

Ca.100 Besucher konnten sich von 14.00-18.00 Uhr über die Sanierung des alten Ottensooser Bahnhofs, die handwerklichen Techniken und sein zukunft-weisendes Konzept informieren.

Dazu wurden Führungen angeboten sowie der Film

"Der letzte Halt" vom Filmemacher Rudolf Thiessen aus Lauf gezeigt.


Samstag, 11. Juli

Am 11.Juli veranstalteten Bündnis90/DIE GRÜNEN des Landkreises ihr Sommerfest bei uns. Die musikalische Umrahmung kam von der Studentengruppe "Swinging Klezmen" aus Erlangen. Auch der Ottensooser Bürgermeister Falk (CSU) folgte der Einladung und plädierte für eine offene Kultur der Meinungsvielfalt. Ob seine Anwesenheit bereits auf mögliche neue Koalitionen in Bayern und darüber hinaus hinweist konnte der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der bayrischen Grünen Eike Hallitzky in seiner anschließenden Rede nicht beantworten.


Donnerstag, 02. Juli

Mit den Übungen des Sonnen-Qi-Gong unter Anleitung von Angrid John rund um das Kunstobjekt "Im Zeichen der Sonne" fühlten wir uns mit Himmel und Erde sowie den Elementen verbunden, um das Leben neu und gestärkt zu bestehen.


Dienstag, 30. Juni

Prof. Dr. Heinrichs von der Universität Lüneburg erläuterte  - ausgehend von der Welt der Facebook-Community sowohl die historische als auch die aktuelle Entwicklung einer Ökonomie des Teilens (Sharing Economy). Dabei wurden private (gemeinnützige) und professionelle (profitorientierte) Initiativen aufgezeigt mit ihren möglichen Auswirkungen auf Klima und Ressourcen. In der anschließenden lebhaften Diskussion kamen auch weitere mögliche negative Begleiterscheinungen (Steuerhinterziehung, mangelnde Sozialabgaben, Rebound-Effekte) zur Sprache. Dass aber Teilen und solidarisches Wirtschaften (gerade auch ohne Geldtransfers!)  wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen Wirtschaftsweise werden müssen kam deutlich heraus.


Donnerstag, 11. Juni

"Bahnhofsgeschichten", Leitung: Gisela Gildemeister

Vom Gebrüll der benachbarten Löwen des Bahnhofs Zoo bis hin zu einer geglückten Zusammenführung von Fahrkarten und Hotelübernachtungsgutscheinen in einer IC-Odysee reichten die spannenden Bahnhofsgeschichten der Erlanger Schreibwerkstatt.


Sonntag, 17. Mai, 16.00 Uhr

Nach einer Einführung durch Renate Kirchhof-Stahlmann in ihren Zeiten-Zyklus zeigte Dr. Johannes Heiner anhand verschiedener Dichtungen von Rainer Maria Rilke die Verbindungen zur bildenden Kunst auf. Dabei wurde deutlich, dass der Künstler in seiner Sensibilität die Zukunft voraussehen und somit auch der Politik wesentliche Impulse vermitteln kann. Musikalisch begleitet wurde diese gemeinsame Interpretation der Weltläufe aus unterschiedlichen Zeiten von Helen Kluge mit ihrem Saxophon.


Donnerstag, 7. Mai, 19.00 Uhr

Christian Felber erläuterte in seinem Vortrag über Gemeinwohlökonomie auf eindrucksvolle Weise, dass jegliches Wirtschaften (ausdrücklich nachzulesen in den Artikeln verschiedener Verfassungen !) primär dem Gemeinwohl zu dienen habe und nicht einem immer fragwürdiger werdenden individuellen Nutzen und egoistischer Profitgier. Die Mittel zum Zweck (Geld und Gewinnstreben) haben sich inzwischen verselbständigt, die Ziele des Wirtschaftens werden kaum noch diskutiert. Die Wirtschafts-Universitäten bieten keine universelle Bildung mehr, sondern sind extrem spezialisiert mit einer dominierend finanziell-monetären Ausrichtung - also eher einseitige "Perversitäten" statt Universitäten. In seinem Vortrag bezog Felber immer wieder das Publikum zu Abstimmungen ein (z.B. welche Gehaltsspreizung ist akzeptabel) und plädierte an den Souverän (das Volk), sich der Einseitigkeit und Zerstörungskraft der jetzigen Entwicklung bewusst zu werden und darauf zu drängen, dass ethisch- ökologisches Verhalten belohnt wird und nicht menschliche Charakterschwächen.


Mittwoch, 25. März

30 Master-Studentinnen und Studenten der Technischen Hochschule Nürnberg (Fakultät Betriebswirtschaft) besuchten uns und bekamen eine Führung über den "Genesis"- und den "Zeiten"-Zyklus sowie Informationen über das Konzept des Kulturbahnhofs und dessen nachhaltige Sanierung.


Donnerstag, 12. März

Am Donnerstag 12. März warnte Dr. Barthel (Energie- und Klimaschutz-referent des Bund Naturschutz) vor den Gefahren des "Fracking" (Gewinnung von Gas bzw. Öl durch das Aufbrechen tieferer Gesteins-schichten). Nimmt man die Energiewende ernst, so erscheint es absurd, durch massiven Einsatz von Chemikalien und Energie die letzten fossilen Vorräte noch aus dem Erdboden herauszupressen. Die Risiken für das Grundwasser und Gebäudeschäden durch Vibration sind nach seiner Meinung in einem dichtbesiedelten Land wie Deutschland unabsehbar und unvertretbar.


Montag, 2. März, 19.00 Uhr

Von allen Seiten umringt in vollbesetzten Räumen hielt Raphael Fellmer seinen Vortrag über sein glückliches Leben weitgehend ohne Geld. Die beiden Kinder Alma und Noam sowie seine Frau Nieves schauten über das Schalter-Fenster zu. Die entscheidende Botschaft von Raphael war: wieder mehr Autonomie zu gewinnen in der persönlichen Lebensgestaltung abseits von Verschwendung, Status-Symbolen und Konsumsucht. Seine Kernkompetenz der "Lebensmittelrettung" (worüber er erstaunliche Geschichten zu erzählen wusste) wurde spontan von einer Dorfinitiative aus Leipersloh (Kreis Windsbach) ergänzt. Frau Adelmann brachte mit ihrer Truppe gerettete Nahrungsmittel vom Tag (Karotten, Obst, Backwaren etc.), welche die Besucher entweder danach im Bistro essen konnten oder in Tüten mit nach Hause nahmen.


Samstag, 21. Februar

Das Coaching mit Carmen Raesig (K.Hofmann GmbH Personal) hatte zum Thema "Der Weg zur inneren Ressource" - also den bewussten Zugang zu einem erfüllten Leben. Unter Einbindung in den Zeiten-Zyklus suchten die TeilnehmerInnen ihre eigene Lebenssituation zu erkennen und Antworten für eine positive Weiterentwicklung zu finden.


12. Februar 19.00 Uhr

Brigitte Nodnagel las aus den "Kalendergeschichten" von Bert Brecht das Prosastück "Der verwundete Sokrates" und die Legende (in Versform) von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Wege des Laotse in die Emigration. Die Weisheit, die aus diesen Stücken sprach, wurde durch ihr Harfenspiel lebendig ergänzt.