Foto: Mile Cindric
Renate Kirchhof-Stahlmann (Jg. 1942) studierte freie Malerei an den Akademien Nürnberg und München mit dem Abschluss als Meisterschülerin bei Adolf Hartmann. Danach war sie Kunsterzieherin, in der Erwachsenenbildung und freischaffend tätig. Sie beschäftigte sich seit 1980 schwerpunktmäßig mit dem Umweltthema in Zeichnungen und Zyklen. Seit etwa 10 Jahren baut sie außerdem Objekte aus Fundstücken (in der Tradition der „arte povera“), wo Kunstwerke nicht mit hohem Material- und Energieeinsatz (quasi als „Materialschlachten“) kreiert werden, sondern das Vorhandene, Weggeworfene, scheinbar Nutzlose durch eine neue Kombination in einer veränderten Aussage entsteht. Gewissermaßen eine „Kunst der Weiterverwendung“.
Mit ihren Zyklen „Genesis“ (Der Schöpfungsbericht und der sich verabsolutierende Mensch) und „Zeiten“ (Zeitmaschine-Maschinenzeit/Zeitenwende-Wendezeit) war sie in Schulen und im Fortbildungsbereich mit verschiedenen Vorträgen zum Umweltproblem tätig. Zum „Genesis-Zyklus“ existiert auch ein Medienpaket, erstellt durch die evangelische Medienzentrale. Mit diesen Materialien wird bundesweit und international gearbeitet. Der Zeiten-Zyklus wurde für das Tagungsprojekt „Ökologie der Zeit“ (Evang. Akademie Tutzing) erarbeitet und verschiedentlich publiziert (z.B. Universitas Verlag, Ergon Verlag, Politische Ökologie). Die Präsentation beider Zyklen löste auch unter Wissenschaftlichern unterschiedlicher Disziplinen lebhafte Diskussionen aus (z.B. an den Evangelischen Akademien Tutzing und Mühlheim, Umweltkonferenz Berlin, Industrie und Handelskammer Hamburg, Universitäten Konstanz und St. Gallen, Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg).
In Ottensoos wurden ihre Bilder und Zyklen anlässlich der 1100 –Jahres-Feier für den Ort Ottensoos (2003) im evangelischen Gemeindehaus und im Bürgerbegegnungszentrum präsentiert.
In den Jahren 2022/23 wurde - angestoßen von der Landesstelle für private Museen - ein Werkverzeichnis von der Kunsthistorikerin Sabine Sense erstellt. Daraus entstanden ist die Biographie "Renate Kirchhof-Stahlmann, Anzeichnen gegen den Zeitgeist - für eine gelingende Zukunft". Sie
ist im Sptember 2023 erschienen im Fahner Verlag Lauf (ISBN-Nummer 978-3-942251-71-6), kostet 27 Euro und ist außer im Buchhandel auch erhältlich im Kulturbahnhof Ottensoos.
Volker Stahlmann (Jg. 1944) studierte Volkswirtschaftslehre und war nach seiner Promotion zum Dr. rer. pol. mehrere Jahre im Städtebau und in der Industrie tätig. Im Anschluss daran lehrte er als Professor bis 2007 an der Technischen Hochschule Nürnberg, Fakultät Betriebswirtschaft (Schwerpunkte: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Material- und Produktionswirtschaft, Logistik, Umweltmanagement). Auf seine Initiative hin wurden ökologische Inhalte im Studium der Betriebswirtschaftslehre seit 1983 fest verankert und seither weiter ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der Praxis führte er etliche Forschungsprojekte durch (z.B. über ganzheitliche Unternehmens-Ökobilanzen,Prozesskostenrechnung, Umweltleistungsbewertung, umweltverantwortliche Unternehmensführung).
Darüber hinaus liegen zahlreiche Veröffentlichungen vor (u.a. Umweltorientierte Materialwirtschaft, Wiesbaden 1988; Umweltverantwortliche Unternehmensführung, München 1994; Umweltleistung von Unternehmen, Wiesbaden 2000; Ökonomie der Nachhaltigkeit, München 2008; Eigenrecht der Natur - Gewinn für wen? 2016, Biokratie aus weiblicher Sicht - zur Wertschätzung des Lebens Marburg 2016 (Koautorin Renate Kirchhof-Stahlmann). Einige der Bücher sind im Kulturbahnhof Ottensoos erhältlich. Seit seiner Jugend betätigt er sich kreativ im literarischen und künstlerischen Bereich. Seine Freude an der Eigenarbeit wurde beim Ausbau und der Neugestaltung des alten Ottensooser Bahnhofs mit verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten auf eine besondere Probe gestellt.