Die vor einem Jahr erschienene Biographie von Renate Kirchhof-Stahlmann trägt in ihrem Untertitel die Bezeichnung "Zeichnen gegen den Zeitgeist- für eine gelingende Zukunft". Sowohl in der Auswahl der Inhalte als auch der Malmittel und Techniken hat sich die Künstlerin nicht den herrschenden Trends oder den Anforderungen des Kunstmarkts unterworfen, sondern ist in einer langen Linie des Schaffens gegen den Zeitgeist menschlichen Größenwahns und Überheblichkeit, Technikgläubigkeit, Achtlosigkeit und Gleichgültigkeit aufgetreten.

Betrachtet man den heutigen Kulturbetrieb, so scheint die Freiheit des Künstlers weitgehend grenzenlos und bar jeder gesellschaftspolitischen Verantwortung. Aber kann es sich gerade der Künstler erlauben, abseits gesellschaftlicher Herausforderungen nur seinem individuellem "Schaffensdrang" nachzugehen, sich von jeglicher sozialer und ökologischer Verantwortung freizusprechen? Ist z.B. in der bildenden Kunst nur etwas wertvoll, was einen Marktwert hat?

Diese Fragen wurden den Teilnehmern einer Podiumsdiskussion "Hat die Kunst eine gesellschaftliche Verantwortung?" am 5. Juni 19.00 Uhr

                                              mit Kunstschaffenden,  KuratorInnen und KunsthistorikerInnen gestellt. 

           Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren:

  •  Prof. Dr. Daniel Hess (Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums)
  • Anna Hielscher, Künstlerin/Kunstpädagogin
  • Harald Kienle, Bildhauer  
  • Renate Kirchhof-Stahlmann, Künstlerin
  • Dr. Marian Wild , Kurator und Kunsthistoriker

            Moderation: Maria Trunk (KUF Stadt Nürnberg)  

 

 

Das zweite Bahnhofsgespräch am Donnerstag, 8. Mai 19.00 Uhr über das Buch von Ulrike Herrmann "Das Ende des Kapitalismus" wurde mit 9 Teilnehmern (Unternehmer, Vertreter der Gemeinwohlökonomie, ehemalige StudentInnen) geführt. Die Moderation übernahm Dieter Wunderlich. Nach einer kurzen Einführung durch Volker Stahlmann über das Buch und den wesentlichen Inhalt wurde sehr lebhaft über ihre Zielvorstellung debattiert, dass wir in demokratisch geordneter Weise eine Rationierungswirtschaft vorbereiten sollten (z.T. in Anlehnung an die britische Kriegswirtschaft von 1939-1950). Das für Deutschland angestrebte Ziel der "Klimaneutralität"  im Jahr 2025 ist  (ohne klare Strategie in der neuen Regierungskoalition) kaum vorstellbar und wird v.a. weltweit nicht erfüllt werden können. Auch im globalen Interesse wird es deshalb notwendig sein, sich von umweltzerstörerischen Wachstumszwängen und -wettläufen zu trennen. Erfreulicherweise treten in der Zivilgesellschaft und auch in mittelständischen bzw. start up- Unternehmen (weniger in den internationalen Kapitalgesellschaften oder bei milliardenschweren Tycoons) Postwachstumsstrategien mehr und mehr in Erscheinung. Dies wurde an einigen Beispielen belegt. Die mangelnde staatliche Verpflichtung der reichen Oberschicht in den notwendigen Transformationsprozess wurde stark bemängelt, selbst wenn es auch in wohlhabenden Kreisen inzwischen starke Einzelbeispiele einer Gemeinwohlorientierung gibt (z.B. Sebastian Klein, Marlene Engelhorn, Verein "Tax me now"!).  Die Diskussion wurde weniger am Energiethema entlang geführt (wie bei Ulrike Herrmann), als an den positiven Beispielen einer "Befreiung vom Überfluss" (Nico Paech) und gemeinwohlorientierter Unternehmen/Organisationen.

Die Bahnhofsgespräche werden im nächsten Jahr über dasselbe Thema weiter geführt.  Interessierte an den nächsten Bahnhofsgesprächen zum Thema Postwachstumsgesellschaft können sich melden unter info@kulturbahnhof-ottensoos.de.

 

 

Anlässlich des gegenüber späteren Generationen in den  Bundestagswahldebatten sträflich vernachlässigten Problems "Klimawandel" zeigte am 15. Februar  18.00 Uhr die  Partei der "GRÜNEN" einen Ausschnitt aus dem Film des Wissenschaftsjornalisten und Astrophysikers Harald Lesch. Die Fakten sprechen eine überdeutliche Sprache, dass mutiges Handeln - trotz aller sonst existierenden Krisen - geboten ist. Die von Ingo v. Ramdohr moderierte Diskussion bezog sich vor allem auf Möglichkeiten, im lokalen Bereich Zeichen zu setzen. Ein leuchtendes Vorbild der Energiewende dafür ist (neben der Gemeinde Wilpoldsried im Allgäu) die Nachbargemeinde Offenhausen, über die vor kurzem ein ausführlicher podcast erstellt worden ist (siehe auch in der Mediathek dieser website!).

Am 9. März 11 Uhr wurde die Sonderausstellung

"Harmlose Kunst" von Anna Hielscher eröffnet. Sie ist integriert in die bereits laufende Sonderausstellung

"Ist´s vorbei mit der Käferkrabbelei?" von Renate Kirchhof-Stahlmann.

Beide Ausstellungen sind jeweils Sonntag von 14 - 17 Uhr zu besichtigen.

Der Eintritt ist frei.

Das Video zur Vernissage befindet sich in unserer Mediathek.