Am 17. März 19.00 - 21.00 Uhr fand eine Diskussion im kleinen Kreis über das Buch von Ulrike Herrmann "Das Ende des Kapitalismus" statt. Das Buch wurde als mutig empfunden, weil es unverblümt ausspricht, was uns erwartet, wenn wir uns weiterhin durch ein ungezügeltes Wachstum treiben lassen. Diesbezüglich gibt es ein allgemeines Unbehagen in der Bevölkerung, weil jede(r) ahnt, dass ein ständiges durch Menschenhand geschaffenes "Mehr, Schneller und Größer" auf einem begrenzten Planeten nicht möglich ist. Ohmächtig scheint man dagegen, wenn es gilt, auf Alternativen umzusteigen. Wie Ulrike Herrmann war auch der Teilnehmerkreis auf der Suche nach einem geordneten und friedlichen Übergang in eine Kreislaufwirtschaft bzw. Langzeitökonomie mit einem deutlich niedrigerem Energie- und Rohstoffverbrauch gegenüber dem heutigen Niveau. Konsequente gesetzliche Regelungen (z.B. Anhebung des CO2-Preises der Emissionszertifikate, Förderung der regenerativen Energie und des Bio-Landbaus, Verpflichtung aller Unternehmen zu Nachhaltigkeitsberichten, Eigenrecht der Natur im Grundgesetz, verbindliche Verabschiedung von Öko-Design-Richtlinien für Produkte in der EU) wären dazu ebenso notwendig wie eine Flexibilisierung der Erwerbsarbeitszeit (mit einer partnerschaftlichen work-life-balance) und der Übergang in eine Gemeinwohlökonomie. Die Zivilgesellschaft und jeder einzelne ist auch aufgerufen, seine Kaufentscheidungen bewusst zu treffen (was brauche ich wirklich?), zu tauschen, zu teilen, zu reparieren, Selbermachen statt Machenlassen, lokale Energienetze, Gemeinschaftsgärten u.ä. aufzubauen.
Die von Ulrike Herrmann vorgeschlagene Rationierungswirtschaft kündigt sich ja bereits an: im Wasser-, Boden- und Energiebereich.
Die Diskussion wird fortgesetzt. Interessenten können sich anmelden unter: info@kulturbahnhof-ottensoos.de