Am 22. März zum Weltwassertag der UNICEF zeigten wir den Film "WasserKlangBilder" von Alexander Lauterwasser. Anknüpfend an die chladnischen Klangfiguren und die Kymatik von Hans Jenny wurden die Gestaltungsvorgänge zwischen  Schwingungen/Frequenzen und dem Medium Wasser sichtbar gemacht.

Die Veranstaltung war gleichzeitig der Übergang von der Sonderausstellung "Die Welt ist Klang" zur neuen Sonderausstellung "Wasser ist Leben" von Renate Kirchhof-Stahlmann.

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Peter Friedewald

Foto: Christa Moritz

Foto: Peter Friedewald

Foto: Peter Friedewald

Foto: Peter Friedewald

Am 14. Mai 17.00 Uhr feierte der Kulturbahnhof Ottensoos sein

                          10-jähriges Jubiläum

sowie die Eröffnung der Sonderausstellung

                       "Wasser ist Leben"

 

Etwa 60 geladene Gäste versammelten sich, um zunächst 4 Vorträge zu hören:

Volker Stahlmann wies in seiner Rückschau darauf  hin, dass in den 10 Jahren über 100 Veranstaltungen mit einem breiten Spektrum (Vorträge, Konzerte, Theater, Filme etc.) für verschiedene Altersgruppen und Bevölkerungsschichten stattgefunden haben. Der Kulturbahnhof wird sich auch weiterhin für eine Kultur der Nachhaltigkeit mit einem  gemeinsamen dialogoffenen  Lernen einsetzen. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass es nicht in erster Linie um technische Lösungen und (oftmals auch nur vorgetäuscht) nachhaltige Produkte geht, sondern um nachhaltige Lebensstile. "Wir können die Welt nicht verändern, wenn wir zuvor uns nicht selbst verändert haben. Jeder andere Weg ist absurd." (Worte von Joachim Behrendt, die noch in Erinnerung blieben aus der letzten Sonderausstellung " Die Welt ist Klang").

Gabi Drechsel (stellv. Landrätin) bezeichnete den Kulturbahnhof als Leutturmprojekt und auch Tanja Riedel (2. Bgm.von Ottensoos) bestätigte die Aussage des Bgm Falk vor 10 Jahren, dass die Sanierung und das zukunftsweisende Konzept des alten denkmalgeschützten Bahnhofs ein "Glücksfall für Ottensoos" gewesen sei.

Die Kunsthistorikerin Dr. Sabine Sense ging näher auf die Sonderausstellung "Wasser ist Leben" ein und dabei auch auf die Künstlerin Renate Kirchhof-Stahlmann. Mit mehreren Papier-

installationen, Objekten und Bildern hat sie das Thema Wasser vertieft.  Licht spielt mit dem Wasser, der Maschinenmensch lässt seine Umwelt verdorren, Quallen tauchen aus den Meeren auf, Städte versinken, das Wasser verwandelt sich zu Dampf, Wolken Schnee- und Eiskristallen, lässt Perlen auf Blättern wachsen und erfüllt die Welt mit Geräuschen, Tönen und Klangmustern.

Dass auch die Kunst zum sparsamen Umgang mit Ressourcen fähig ist beweist der große Anteil von wiederverwendetem Papier bei den großen Exponaten "Quelle des Lebens", "Alle in einem Boot", "Quallen", "Fischschwarm", "Regentropfen", "Schnee".

Die Künstlerin selbst eröffnete schließlich offiziell diese inzwischen vierte Sonderausstellung des Kulturbahnhofs.

Musikalisch begleitet wurde das Jubiläum von der Gruppe "goom" mit Ingo von Ramdohr und Tom Joschko  an den handpans sowie Alexander Lorenz am Saxophon.

Zum Rundgang durch die Sonderausstellung und zu interessanten Gesprächen konnten sich die Gäste am reichhaltigen Büffet des Biomarkts Vogel und an den Getränken der Neumarkter Lammsbräu verköstigen.

 

 

 

Foto: Peter Friedewald

Foto: Peter Friedewald

Foto: Peter Friedewald

Foto: Peter Friedewald


Die Wassersituation in Bayern und im Nürnberger Land  wurde von Simon Preiß (Wasserwirtschaftsamt Nürnberg) am 23. Juni 19.00 Uhr ausführlich dargestellt. Anhand verschiedener Statistiken zeigte er auf, woher wir unser Trinkwasser beziehen, wer die Hauptnutzer sind und wie sich die Verfügbarkeit von sauberem Wasser derzeit und in Zukunft darstellt. Dabei war unübersehbar, dass etwa seit 20 Jahren die Temperaturen von Luft und Oberflächenwasser steigen, im Winter zwar geringfügig steigende Niederschläge stattfinden, die aber nicht ausreichen, die Grundwasserspeicher zu füllen. Der Grundwasserspiegel sinkt in Deutschland um ca.75cm/Jahr, die Riegelsteingruppe (Nähe Spiess) spricht sogar von 1m/Jahr. Mit dem längst eingetretenen Klimawandel erleben wir außerdem zunehmend Extremsituationen (einersetis Starkregen mit Überschwemmungen, andererseit aber auch längere Trockenperioden).

Die Konsequenzen für die Wasserwirtschaft sind deshalb u.a.: Rückhaltung von Überschusswasser in Becken, SpeichernZisternen, Wannen. Regenwasser sollte soweit als möglich im Abfluss gebremst werden (z.B. Versickerung in Gärten, Wiedervernässung von Mooren, Entgradigung von Bächen, Verhinderung der Versiegelung und Verbauung der Landschaft). In der nachfolgenden Diskussion wurde v.a. das Wasserwirtschaftsamt aufgefordert, offensiv diese Ziele auch mit den Kommunen anzugehen!

 

 

Am Sonntag, den 26. Juni 17.00 Uhr, bei schwülwarmen Außentermperaturen aber angenehm kühlen und luftigen Raumklima im Kulturbahnhof, kamen die Musiker Sieglinde Rheinfels (Duduk, Ney, Yali Tambur und Sabudachi)mit  und Winfried Lernet (Klangschalen, Gongs, Tempelglocke, Sansula) zu uns, um  verschiedene Klangerlebnisse und Klangbegegnungen zu präsentieren. Die Themen waren u.a. "Heimat", Zerrissenheit", "Vertreibung", "Wiegenlied", "Verwebung" und "Frühlingstanz". Die interessanten rhythmischen Schwingungen, die abwechselnd mit mehreren Gongs und asiatischen Flöten erzeugt wurden,  waren eine stimmige Fortsetzung der beiden letzten Sonderausstellungen im Kulturbahnhof "Die Welt ist Klang" und "Wasser ist Leben".  Das Publikum quittierte den gut eingespielten, harmonischen Auftritt von 14 gespielten Stücken mit einem lang andauernden Applaus.

 

 

 

 

Am 1. Juli 19.00 Uhr referierte Dr. Franz Ehrnsperger, der Seniorchef der  Neumarkter Lammsbräu, über das Wasser als zentrales Element seiner Brauerei. Er ging zunächst auf verschiedene Optimierungsmaßnahmen im Brauch-wasserbereich ein, die einem umfassenden Öko-Controlling folgen, das letztlich initiiert wurde aus einer 1992 erstellten ganzheitlichen Öko-Bilanzierung des Unternehmens (mit Untersuchung der Produktlinie, der Prozesse, der Input-Outputströme und des Standorts). Aus eben dieser größeren Sicht heraus resultiert  auch die Verantwortung für das Wasser. Mithilfe eines eingeschalteten Videos vom BR wurde auf die Gefährdung des  Grundwassers hingewiesen mit Nitraten, Pestiziden, Antibiotika etc., die aus der industriellen, mit der chemischen Industrie eng verbundenen Land-wirtschaft stammen. Das Reinheitsgebot muss also auf dem Acker  beginnen! Mit der erhöhten Humusbildung und einem geringeren fossilen Energieeinsatz trägt der ökologische Landbau nicht nur zur Reduzierung der Treibhausgase bei,sondern auch zur Artenvielfalt, Rückhaltung von Starkregen und einem 

                                                                                                  besseren Durchhaltevermögen bei längeren Trockenzeiten. 

 

Fast schon zur Tradition gehörte bei uns der Besuch der Ottensooser Grundschule, diesmal mit den Klassen 3 und 4 am 26. Juli vormittags. Die Objekte , Bilder und Installationen wurden von den Kindern teils mit originellen Kommentaren versehen. Über die Wasserproblematik hatten sie offenbar schon einiges im Unterricht von Frau Höfling mitbekommen. Unten links ist die Künstlerin Renate Kirchhof-Stahlmann im angeregten Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern zu sehen. Unterstützt wurde sie von der ehemaligen Lehrerin Ursula Biasin, die das Wasser mit lauten und sanften Tönen zum Erklingen brachte, das Wasser schmecken ließ und eine spannende Geschichte darüber erzählte, warum das Meerwasser immer so salzig ist.

 

 


Aus kommunaler Sicht berichtete ausführlich und klar strukturiert am  29. Juli 19.00 Uhr der 1. Bürgermeister über die Wassersituation in Ottensoos. Er erläuterte anhand einer Karte das Wassernetz mit seinem Brunnen (1958 erbaut und 100m tief unter der Feuerlettenschicht am Abhang zur "Ebene") und der Verbindung zu 3 Speichern. Ein Überleitungskanal besteht außerdem zur Hammerbachtalgruppe, die als möglicher Alleinversorger der Zukunft derzeit im Gespräch steht. Die Kosten (Sanierung, Versiegelung, Verwaltung, Instandhaltung etc.) des eigenen Brunnens müssen dabei abgewogen werden mit den einmaligen und laufenden Anschlusskosten an diesen Zweckverband. Eine nennenswerte Grundwasserabsenkung des eigenen Brunnens ist bisher nicht erkennbar (seit Beginn etwa 4m), was sich allerdings angesichts der allgemein feststellbaren Grundwasserabsenkung in Deutschland (ca.1m/Jahr) in Zukunft ändern kann. Die Wasserqualität entspricht den gesetztlichen Vorgaben. Eine Enturanisierungs- und eine Entarsenisierungsanlage befreit das Rohwasser von unzulässigen Grenzwertüberschreitungen.

Foto: Jürgen Lassauer

Selbst wenn für absehbare Zeit also die Wasserversorgung gesichert erscheint, ist doch aufgrund des unübersehbar eingetretenen Klimawandels Wasserverschwendung zu vermeiden. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass der Regenwasserabfluss mit verschiedenen Maßnahmen zurückgehalten werden sollte, um längere Trocken-

zeiten besser zu überstehen (z.B. Versickerung über Regentonnen im Garten, Sammelcontainer, Zisternen, Rigolen, biologische Landwirtschaft). Die um sich greifende Verschotterung und Versiegelung von Gärten, die negativ auf das Bodenleben, sowie auf den Klima- und Artenschutz wirkt,  sollte unterbunden werden (z.B. über die Bauleitplanung). 

Im Anschluss an die Veranstaltung konnten noch drei verschiedene Wasserqualitäten im Bistro ausprobiert werden: 

(Ottensooser Leitungswasser, Bio-Kristall der Neumarkter Lammsbräu und ein zusätzlich gefiltertes Leitungswasser).

 

Zum Tag des offenen Denkmals  kamen wieder etliche Besucher, die sich diesmal über die Spuren der früheren Bahnhofskultur informier en konnten. Die freigelegten Putze legten Zeugnis ab über  die verschiedenen Epochen der Raumbelegun v.a. im 1. Stock. 

Mit einem großen Wandbild auf den während der Sanierung abgeschabten Putzen werden die überdeutlichen Spuren  unserer industrialisierten Zeit  sichtbar gemacht  So dient der Kulturbahnhof nicht nur der Konservierung des Alten, sondern weist auf die heutigen Gefahren und Auswege zu einer nachhaltigen Zukunft hin.

 

 

                       Das Küchenteam  Foto: Jürgen Lassauer

Nussinitiative "Nüsse fürs Nürnberger Land" (Wettknacken)

Die Stände von oben (der Eisenplastik "Der Mensch verlässt das Rad") betrachtet                        Foto: J. Lassauer

Zwerghühner vom Engelhof (Edelsfeld)

                           Eier verschiedender Hühnerrassen

                   Caroline Reuss Trinkwassertests und Kostproben

 

         

 

 

           Iss, was um die Ecke wächst!

 

 Innerhalb der Öko-Modellregion Roth/Nürnberg/Nürnberger Land beteiligte sich der Kulturbahnhof Ottensoos vom 22. bis 25.September  mit einem umfangreichen Programm zur Regio Plus Challenge- Aktion. Mit Filmen, Vorträgen und Ständen wollten wir dazu motivieren, im Nahrungsmittelbereich auf regionale, saisonale und Bio-Produkte zurückzugreifen, bei Importware auf faire und ökologische Arbeitsbedingungen zu achten und möglichst sich auch im eigenen Garten selbst mit Obst, Gemüse und Eiern zu versorgen. Darüberhinaus sollte die Zusammenarbeit mit der Tafel und food sharing darauf aufmerksam machen, Lebensmittel nicht zu verschwenden oder wegzuwerfen und auch aus Resten Schmackhaftes zu kochen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung am Samstag von Daniel Zacher (Akkordeon) und Sieglinde Rheinfels (Flöten).

 

Wie es bei uns zuging - nicht virtuell- sondern mit lebendigen Hühnern, mit eifrigem Wettbewerb im Nüsseknacken, mit der Zubereitung schmackhafter Gerichte aus altbackenem Brot von der TAFEL, mit einer Sonderausstellung über eines unserer wichtigsten Lebensmittel, nämlich das Wasser, lässt sich aus der links und rechts sichtbaren Foto-Galerie entnehmen.

Der Vortrag von Dr. Prinz Felix zu Löwenstein musste wegen Krankheit leider ausfallen (er will ihn auf jeden Fall nachholen!). Uwe Neukamm, einer der wesent-lichen Organisatoren unserer kleinen, aber (für Corona-Verhältnisse) gut besuchten Bio-Fach, beleuchtete die Situation der Bio-Bauern historisch, aktuell und perspektivisch. Volker Stahlmann, einer der Betreiber

des Kulturbahnhofs betonte, dass für ihn die regionale Herausforderung einer Ernährungswende über "bio", "fair" und "saisonal" hinausgeht, nämlich:

  • mehr Selbstversorgung aus dem eigenen Garten oder aus Gemeinschaftsgärten, Verzicht auf die Versiegelung von Gartenflächen
  • Reduzierung des Fleischkonsums auf die Hälfte (um Boden statt für Futtermittel für den biologi-schen Landbau zu gewinnen; denn 60% unseres Getreides landet in den Futtertrögen!)
  • Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und -vernichtung (in Deutschland ca.50%)
  • Essen selbst zubereiten statt convenience und Fast Food (Kochen und Hauswirtschaft in den Schulen mit Eltern lernen)
  • Eindämmung des Flächenverbrauchs, der  zulasten von Ackerböden, Wiesenflächen und Wald geht

Die Veranstaltung endete am Sonntag nach einem heftigen Regenguss (dessen Timing vom himmlischen Petrus wir aus Gründen der nötigen Grundwasser-auffüllung und der beginnenden Grußworte von Landrat Armin Kroder und Marlene Mortler(MdEP) im Vortragsraum  genau getroffen fanden). 

Film "Unser Boden, unser Erbe" mit Animationsfilm "Wenn der Boden schwindet" (Gobal Soil Week)

                        Uwe Neukamm Foto Daniel Decombe

Streuobst von der Ottensooser und Hersbrucker Initiative

Der Imkerverein Lauf

Stand der Biobauern im Landkreis (links Anja vom Reimehof, rechts Uwe Neukamm)

Stand der Ökomodellregion Roth/Nürnberg/Nürnberger Land                  Foto: J. Lassauer

Sonderausstellung "Wasser ist Leben" (Renate Kirchhof-Stahlmann)

 


Covid 19 seit 3 Jahren -  Fluch oder Mahnung?

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Das Prosagedicht wurde verfasst von Volker Stahlmann in Anlehnung an Voltaires Gedicht über das Erdbeben von Lissabon (1755) (Poeme sur le désastre de Lisbonne, ou examende cet axiom "Tout est bien") - allerdings mit anderer Zielrichtung. Sprecher ist er selbst.
Gedicht Das Virus Sprachmemo 006.m4a
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